Funtest
Immer wieder geht es den Betreibern der verschiedenen Internetseiten vorrangig darum, die Zahl der Besucher in die Höhe zu treiben, um so auf den vorderen Plätzen der Suchmaschinen zu erscheinen und noch mehr Klicks auf die Seite zu bekommen. Eine Möglichkeit ist die Suchmaschinenoptimierung der Inhalte. Eine weitere und weitaus effektivere Möglichkeit ist es, den Menschen genau das zu geben, was sie suchen. In erster Linie sind die Menschen für Späße aller Art zu haben, und wenn irgendwo ein gelungener Spaß vorhanden ist, spricht sich das schnell herum. Da werden die entsprechenden Links auf die jeweiligen Seiten auch schnell mal in den Messenger geschoben oder per E-Mail verschickt, damit die Freunde und Bekannten auch ihren Spaß haben und man am nächsten Tag bei der Unterhaltung noch einmal darüber lachen können. Funtests sind dort insofern interessant, weil viele Nutzer sich über die echten wissenschaftlich begründeten Persönlichkeitstests etc. ohnehin lustig machen. Also geht man her und verkehrt sie ins Gegenteil, um einen hohen Unterhaltungswert zu erzielen, weil die alltagsgestressten Internetbesucher eigentlich ständig auf der Suche nach etwas sind, mit denen sie sich von den Sorgen und Nöten des täglichen Lebenskampfes ablenken können. Wenn man es als Betreiber einer Website geschafft hat, über solche witzigen Einlagen möglichst viele Nutzer anzulocken, rechnet sich meistens auch die Pflege der Internetseite. Auf fast allen kostenlos zu nutzenden Seiten mit Funtests ist Werbung geschaltet. Für diese Werbung zahlen die dort platzierten Unternehmen pro Klick einen kleinen Betrag, der sich noch einmal erhöht, wenn der User versehentlich oder absichtlich auf das Werbefenster klickt und weitergeleitet wird. Auch wenn das immer nur kleine Cent-Beträge sind – die Masse bringt es.
Risiko Funtests
Wer im Internet unterwegs ist und glaubt, dass die Funtests ausschließlich dazu dienen würden, den Menschen Freude zu bereiten und die Zugriffszahlen auf bestimmte Internetseiten zu erhöhen, der irrt sich leider. Wer über Tests stolpert, bei denen geschickt als Ulkerei verpackt die Namen der Familienmitglieder, die Art und der Name von Wellensittich, Hund und Co. sowie Geburtstage abgefragt werden, der sollte davon bitte die Finger lassen. Hierbei handelt es sich in der Regel um geschickt gestaltete Spionageprogramme, mit denen Passwörter ausspioniert werden sollen. Viele Internetnutzer sind schlicht zu faul, sich ausgefallene Passwörter oder gar Kombinationen aus Buchstaben und Zahlen auszudenken und zu merken. Deshalb wird meistens etwas Naheliegendes genommen. Selbst wenn man ein sicheres Passwort für seine Accounts hat, werden solche Dinge meistens als Noteingang in Form einer Sicherheitsfrage hinterlegt und man kann anschließend die Zugangsdaten für seinen Account ändern. Deshalb sollte man auch stutzig werden, wenn man plötzlich mit seinem persönlichen Passwort keinen Zugang mehr zu den Foren und Plattformen hat, auf denen man als Nutzer angemeldet ist. Das ist immer ein Alarmsignal, das einen zur sofortigen Sperrung des Accounts bewegen sollte, nicht dass plötzlich von einem Anbieter bei eBay eine Rechnung über einen Eimerkettenbagger kommt, auf den man niemals geboten hat und niemals bieten würde.
Optische Funtests
Wer sich für optische Veräppelung aller Art interessiert, der hat im Internet eine Riesenauswahl. Die meisten Suchmaschinen zeigen gleich mehrere hundert Seiten mit optischen Täuschungen an. Diese geschickt gestalteten Bilder suggerieren dem menschlichen Auge Dinge, die es gar nicht gibt. Da fangen farbige Kreise plötzlich an, sich zu drehen, wenn man sich gerade auf einen anderen Teil des Bildes konzentriert. Die Urheber dieser Bilder kennen sowohl die Fähigkeit des Auges zur Wahrnehmung bestimmter Dinge ganz genau als auch die Art und Weise, wie die erkannten Bilder im Gehirn weiter verarbeitet werden. Dabei wird auch die Fähigkeit des Auges ausgenutzt, bei starker Konzentration die Wahrnehmung so zu verändern, dass dreidimensionale Bilder entstehen. Das Witzige an diesen optischen Funtests sind nicht die Bilder selber, sondern die Art der Auswertung des Tests. Häufig werden durch die sogenannten Multiple-Choice-Fragen schon Antworten vorgegeben, bei denen man ohnehin nur belustigt den Kopf schütteln kann. Diese Art optischer Funtest wird bei verschiedenen Fernsehstationen ganz eiskalt dazu benutzt, um an das Geld der Zuschauer zu kommen. Man lockt mit vierstelligen Gewinnsummen und damit, dass vier Leitungen ins Studio geschaltet wären, und tut so, als würde niemand die Lösung kennen, weil das Studiotelefon nicht klingelt. Dass die Leitungen ins Studio zu dem Zeitpunkt noch gesperrt sind, wird nicht verraten. Manchmal hat man den Eindruck, dass die Moderatoren ein gewisses Soll an Anrufen bringen müssen, damit der Rubel in der Kasse des Senders rollt. Was sind schon zweitausend Euro Gewinnsumme pro halber Stunde, wenn in der gleichen Zeit mehrere zehntausend Euro Beteiligung an den eingespielten Telefonkosten in die Kasse plätschern?
Akustische Funtests
Viele Radiostationen nutzen die akustischen Funtests, um die Zahl ihrer Zuhörer nach oben zu katapultieren, indem sie die Funtests für die Ohren als Gewinnspiel verpacken. Dabei geht es entweder darum, ein bestimmtes Geräusch zu erkennen und per teuren Anruf an die Sendestation zu melden oder man koppelt mehrere Geräusche und möchte, dass die Hörer daraus einen Begriff bilden müssen. Häufig werden auch verschiedene Musiktitel zusammengemischt und die Ratefreunde sollen herausfinden, um welche Titel und Interpreten es sich handelt. Im Vordergrund steht dabei nicht, den pfiffigen Rätselfreunden einen Gewinn zukommen zu lassen, sondern das wirtschaftliche Interesse des jeweiligen Senders. Die Anrufe kosten durchschnittlich fünfzig Cent. Das Gemeine dabei ist, dass in der Regel bis zu Tausend Leitungen freigeschaltet sind, von denen nur eine (wenn überhaupt) ins Studio führt. Auf den anderen Leitungen läuft eine Bandansage, die einem in bedauerndem Ton mitteilt, dass man diesmal leider nicht ins Studio durchgestellt werden kann. Die Bandansage ist bewusst kurz gehalten, um so schnell die Leitung für den nächsten Anrufer freizumachen. So kann der Sender binnen weniger Minuten mehrere Tausend Euro von den Telefongebühren kassieren. Die meisten Menschen brauchen dringend Geld und hoffen darauf, der Gewinner zu sein. Da kann man doch schon mal ein paar Anrufe investieren, in der Hoffnung, dass die Gewinnchancen höher sind als beim Lotto.
Lustige Persönlichkeitstests
Wer wissen möchte, ob er sich als Politiker eignen würde, der sollte einen Blick auf die Funtests zum Thema Persönlichkeit werfen, die auf zahlreichen Internetseiten darauf warten, von den interessierten Usern aufgerufen zu werden. Dort werden Fragen gestellt, die zwar mit Politik und Persönlichkeit etwas zu tun haben, allerdings von der Realität meilenweit entfernt sind. Da ist nix mit vernünftigen Antwortmöglichkeiten. Dementsprechend weltfremd- lustig fallen auch die Auswertungen aus. Das findet sich der Emotionstest für Dummies genauso wie der Liebestest für „besonders Schlaue“. Wer dort angibt, er würde symbolisch sein Herz an die Liebste verschenken, wird anschließend darauf hingewiesen, dass er sich ihr ohne Herz anschließend nicht mehr zu Füßen legen könnte. Auch in Bezug auf die Erotik finden sich viele nette Spielchen, bei denen am Ende eine völlig verquere Auswertung kommt. Da wird der Mann gleich als schwul klassifiziert, nur weil er angekreuzt hat, dass er gerne kocht. Je sinnloser diese Art Persönlichkeitstest ist, desto höher die Bewertung und die Zahl der Nutzer.
Funtest Führerschein
Wer auf verschiedenen Fun-Websites Werbung und Links zu Führerscheintests findet, der sollte etwas vorsichtig sein und genau auf das Kleingedruckte achten. Hinter vielen dieser Links findet sich ein ziemlich teurer echter Führerscheintest, für den man unter Umständen schon mal bis zu sechzig Euro für die Mitgliedschaft in einem Klub hinblättert, wenn man nur einen einzigen Mausklick vorschnell ohne genaues Lesen macht. Aber es gibt dennoch eine Reihe äußerst witziger Tests zum Thema Straßenverkehr. Schon ziemlich lange im Internet unterwegs ist ein Test, bei dem man die Bedeutung von Verkehrsschildern erklären soll. Die dort zur Verfügung stehenden Erklärungsversuche haben selbstverständlich überhaupt nichts mit der Straßenverkehrsordnung zu tun, sondern sind eher schlüpfriger Natur. Das geht nicht in Richtung Hardcore-Erotik, sondern gibt den Schildern eine lustig- erotische Bedeutung. Daneben gibt es auch ein Art Prüfbogen, die sich von den Situationen an den original bei der theoretischen Prüfung verwendete orientieren, jedoch völlig andere Lösungen anbieten. So heißt die korrekte Lösung bei dem Bildchen mit dem Zebrastreifen nicht, dass man die Fußgänger vorbei lassen soll und dann erst weiterfahren darf, sondern dass man schon mal den Fuß aufs Gaspedal setzen und sich bereit machen soll, beim Wettbewerb um die „Rentnerzielprämie“ einen Punkt zu kassieren.
Funtest Gewicht
Viele Menschen ärgern sich täglich darüber, dass sie Übergewicht haben und die Menschen ihre oft vorhandene Unbeholfenheit belächeln. Es gibt aber auch einige, die über sich selber lachen können. Sie sind genau die richtige Zielgruppe für die Funtests zum Thema Übergewicht. Dort finden sich Fragen, wie: „Was ist passiert, wenn Ihre Waage morgens ein Kilo mehr anzeigt als gestern?“ – Dann hat ihre Frau heimlich die Tarierung verstellt, damit sie nicht wieder einen Anpfiff bei der Schwangerenberatung bekommt, weil sie wieder nicht zugenommen hat. Einige Funtests zum Übergewicht liefern mit ihren möglichen Antworten ein paar lustige Ausreden, warum man nicht abnehmen kann und warum man weiter so viele Kalorien in sich hineinstopfen muss. Ungünstig ist hierbei allerdings der Effekt, dass die sich aus einem hohen Übergewicht ergebenden gesundheitlichen Risiken heruntergespielt und ins Lächerliche gezogen werden. Das gilt auch für die unter diesem Stichwort veröffentlichten Spaßtests zur gesunden Ernährung, die dann ausschließlich aus Schokolade, Kartoffelsalat und ähnlich fetthaltigen Speisen bestehen müsste.
Funtest Fitness
Jeder hat schon einmal den Spruch gehört, „fit wie ein Turnschuh“ zu sein. Die witzigen Tests zum Thema Fitness verstehen allerdings darunter, dass man zumindest ein Paar Turnschuhe im Schrank hat, die einem noch passen. Besonders lustig ist der Test für Fußballfreunde, bei dem der als der beste Fußballer gilt, der zu Hause vor dem Fernseher den Schiedsrichter am besten auspfeifen kann, wenn er im Zweifelsfall für die gegnerische Mannschaft entscheidet. Unter dem Stichwort „Sport ist Mord“ gibt es unterhaltsame Funtests, bei denen man sich gute Ausreden einfallen lassen muss, warum man die eine oder andere Sportart nicht betreiben kann. Da kommt dann zum Beispiel die Antwort, dem Federball wären vor Schreck beim ersten Schlag sämtliche Federn ausgefallen oder er wäre grade in der Mauser.
Funtests anderer Art
Soviel, wie es Arten gibt, Spaß zu machen, so viele verschiedene Arten von Funtests gibt es auch. Da wird der IQ dadurch bestimmt, dass man so dumme Antworten wie nur möglich geben muss, um einen hohen IQ zu erzielen. Auch das Thema Liebe und Partnerschaft wird da nicht ausgespart und Testfragen gestellt, wo es bei den Antworten eher darum geht, den Partner ordentlich aufs Korn zu nehmen, als ihm etwas Gutes tun zu wollen. Daneben findet sich gleich der Emotionstest der lustigen Art, bei dem man die Schwiegermutter auf den berüchtigten „hohen Ast“ setzen soll, anstatt auf ihre wohlgemeinten Ratschläge zu hören. Etwas makaber ist die so genannte Todesuhr, die nach der Eingabe des Geburtsdatums ein imaginäres Sterbedatum ermittelt und einen Countdown startet, bei dem einen die restliche Lebenszeit in Sekunden angezeigt wird. Besonders beliebt bei den Computerfreunden ist der „DAU-Test“. Als DAU bezeichnen die IT Fachleute unter sich den dümmsten anzunehmenden User, wenn es darum geht, die Menüführung so einfach wie möglich zu gestalten, sodass sie auch ein absoluter Neuling versteht. Selbstverständlich sind auch hier die Fragestellungen und Antworten so verdreht, dass selbst der schlauste Programmierer am Ende als „DAU“ geoutet wird.
Umgang mit Funtests
Bei allen Tests der lustigen Art sollte man sich immer vor Augen halten, dass sie wirklich nur dazu entwickelt worden sind, die Menschen zu unterhalten und sie zum Lachen zu bringen. Wer wirklich gute und fundierte Tests zu verschiedenen Themen sucht, die ernsthaft ausgewertet werden, der sollte sich auf die entsprechenden Fachseiten und Lexika begeben. Zu medizinischen Themen gibt es sowohl Dutzende witzige Tests als auch eine reiche Auswahl an wirklich guten und wissenschaftlich untermauerten Fragebögen mit entsprechenden vernünftigen und realistischen Auswertungen. Wer auch nur einigermaßen die Augen offen hält, wenn er durch die Welt der Funtests spaziert, der wird auch bemerken, wenn da jemand seine Passwörter ausspionieren oder ihn auf eine Seite schicken will, auf der er kräftig zur Kasse gebeten wird. Der beste Schutz ist es immer, mal einen Blick in die AGBs zu werfen, ehe man einen solchen Test startet, nicht dass man damit mal eben schnell eine kostenpflichtige Mitgliedschaft aktiviert. Sobald bei Funtests echte persönliche Daten abgefragt werden: Finger weg. Auch auf die Zusendung der Ergebnisse per E-Mail sollte man besser verzichten, nicht dass die nächsten Tage dann das Postfach mit Werbemails zugeschüttet wird.