Idiotentest
Unter dem Idiotentest versteht man im Allgemeinen die MPU. Jedoch hat sich im Volksmund die Bezeichnung Idiotentest durchgesetzt und jeder, der diesen Begriff hört, weiß, was damit gemeint ist. Vor allem, weil die Fragen und Aufgaben auf den ersten Blick recht einfach erscheinen, hat die MPU diesen Beinamen erhalten. Umso erstaunlicher ist, dass trotzdem 60% der Menschen, die zum Idiotentest müssen, diesen nicht bestehen. Vielleicht hat dies damit zu tun, dass die meisten Menschen sich zu viele Gedanken um diesen Test machen und sich ausmalen, mit welchen Fragen und Aufgaben sie konfrontiert werden. Die Fragen, die im Idiotentest gestellt werden, sind denen der Fahrschule sehr ähnlich und sollten daher von allen, die einen Führerschein besitzen, ohne Probleme gelöst werden. Es kommt beim Idiotentest nicht auf die Allgemeinbildung an.
Zum Idiotentest wird man unter ganz bestimmten Voraussetzungen geladen. Wer sich bestimmter Fehlverhalten im Straßenverkehr schuldig gemacht hat, muss seine Eignung prüfen lassen. Nach Studien, die das MPI, das medizinisch-psychologische Institut, veröffentlicht hat, ist auch bei der Wiederholung der Aufgaben eine hohe Durchfallquote zu verzeichnen. Nach einem Jahr kann man den Test einmal wiederholen, doch auch dann fallen gut 50% der Fahrer durch. Es kann also nichts schaden, sich auf einen Idiotentest, soweit dies möglich ist, vorzubereiten. Da man ihn unter bestimmten Umständen nicht umgehen kann, sollte man sich am besten nicht in die Situation bringen. Dafür ist wichtig, dass man weiß, welche Faktoren zur Aufforderung zum Idiotentest führen. Nur wer weiß, was er nicht falsch machen darf, kann entsprechend diese Fehler vermeiden und somit auch sicherstellen, dass er niemals zum Idiotentest geladen wird.
Was ist eine MPU?
Die MPU ist die Abkürzung für die medizinisch-psychologische Untersuchung, die im Volksmund als „Idiotentest“ bezeichnet wird. Sie wird von der zuständigen Stelle, dem medizinisch-psychologischen Institut, durchgeführt. Dieses Institut kann diesen Test auch auslagern. So ist es in den meisten Städten und Gemeinden so, dass der TÜV oder die DEKRA die MPU durchführen. Einer MPU geht immer ein Führerscheinentzug aufgrund eines oder mehrerer schwerer Vergehen im Straßenverkehr voraus. Die MPU soll die medizinische und psychologische Eignung zum Führen eines Fahrzeugs sicherstellen. Nur wer diesen Test besteht, hat Aussicht darauf, den entzogenen Führerschein wieder ausgehändigt zu bekommen. Die verschiedenen Tests und Untersuchungen der MPU richten sich an die verschiedenen Voraussetzungen, die man zum sicheren und verantwortungsbewussten Führen eines Fahrzeugs braucht. Da denjenigen, die zum Test erscheinen müssen, der Führerschein entzogen wurde, gibt es bei ihnen hieran erhebliche Zweifel. Aus diesem Grund gehört eine medizinische Untersuchung ebenso dazu, wie das Fachwissen um das Führen von Pkws und eine psychologische Einschätzung. Obwohl die Fragen nicht schwer sind, fällt die Mehrheit der Probanden durch, auch bei der Wiederholung ist die Durchfallquote erschreckend hoch. Die MPU wird von den meisten Autofahrern als „Geißel“ betrachtet, doch die hohe Durchfallquote zeigt, dass die meisten Autofahrer nicht mit dem notwendigen Verantwortungsbewusstsein hinterm Steuer sitzen und dass ihnen der Führerschein meist zu Recht für längere Zeit entzogen worden ist.
Wann muss man zum Idiotentest?
Wer zum Idiotentest muss, wird von der FSSt, der zuständigen Führerscheinstelle des Ortes oder des Landkreises schriftlich dazu aufgefordert. Ursächlich sind ein oder mehrere schwere Fehlverhalten im Straßenverkehr für die Aufforderung zum Idiotentest verantwortlich. Durch dieses Fehlverhalten kann der Führerschein entzogen werden. In einigen Fällen wird der Führerschein nur für eine kurze Zeit entzogen und der Fahrer erhält ihn automatisch nach Ablauf dieser Zeit zurück. Doch in einigen Fällen wird der Führerschein für einen längere Zeit entzogen, dann muss sich der Besitzer die Berechtigung auf diesen Führerschein durch den Idiotentest holen. Auch besonders schwere Vergehen führen manchmal direkt zum Idiotentest.
Zu diesen schweren Vergehen gehört beispielsweise, wenn der Fahrer mit einer hohen Alkoholkonzentration erwischt wurde oder wenn man ihm Fahren unter Drogeneinfluss nachgewiesen hat. Ab einer Alkoholkonzentration von 1,6 Promille ist der Idiotentest obligatorisch, bei Drogenkonsum ebenfalls. Weitere Gründe sind die Punkte auf dem Strafkonto in Flensburg. Wer insgesamt mehr als 18 Punkte auf diesem Konto hat oder innerhalb von 2 Jahren nach einem Idiotentest 8 Punkte erhält, wird zur Untersuchung aufgefordert. Diese Vergehen lassen bei den meisten Menschen darauf schließen, dass sie entweder die geistige oder psychologische Reife, die zum verantwortungsbewussten Führen eines Fahrzeuges notwendig sind, nicht besitzen. Der Test ist dazu da, diese Reife festzustellen oder eben nicht festzustellen.
Testinhalte
Der Idiotentest besteht im Allgemeinen aus zwei Testgruppen: aus einem Reaktionstest und einer medizinisch-psychologische Untersuchung. Der Reaktionstest wird an einem Computer durchgeführt. Hier geht es meistens darum, in einer bestimmten Zeit auf bestimmte Felder zu klicken. Getestet wird hiermit, ob man in der Lage ist, in bestimmten Situationen schnell und korrekt zu reagieren oder ob eine Störung der Reaktionsfähigkeit vorhanden ist. Da die meisten Autofahrer aufgrund eines Alkohol- oder Drogendelikts zum Idiotentest geladen werden, lässt sich hiermit feststellen, ob Alkohol und Drogen schon zu einer Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens geführt haben. Darüber hinaus gibt es eine sehr eingehende medizinische Untersuchung. Diese Untersuchung beinhaltet vor allem ein Alkohol- und Drogenscreening, je nachdem, welches Vergehen beim Autofahrer vorliegt. Die Werte, die zum Beispiel beim Alkoholscreening ermittelt werden, lassen auf regelmäßigen Alkoholkonsum schließen oder auch durch regelmäßige Medikamenteneinnahme. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass man dem Arzt zuvor genau sagt, ob man regelmäßig Medikamente einnehmen muss. Natürlich können diese Medikamente ebenfalls die Fahrtüchtigkeit negativ beeinflussen. Das Drogenscreening kann nachweisen, wie oft ein Autofahrer Drogen nimmt und wann er zuletzt Drogen konsumiert hat. Zu den gängigen Verfahren gehört auch eine Haaranalyse, da hier zum Beispiel Cannabis lange nachweisbar ist. Zu der Untersuchung gehört auch in jedem Fall eine eingehende Befragung zum Alkohol- und Drogenkonsum. Hier sollte man so ehrlich wie möglich antworten. Eine Lüge, um sich besser darzustellen würde durch das Screening auf jeden Fall enttarnt und führt zum Durchfallen durch den Test.
Vorbereiten auf den Idiotentest
Dass sich die Aufgaben auf das Fahrverhalten und auf Drogen- und Alkoholkonsum beziehen, kann man sich in den meisten Fällen auf einen Idiotentest nur schwer vorbereiten. Der Reaktionstest ist jedoch so gestaltet, dass inzwischen einige Computerprogramme hierzu erhältlich sind. Im Allgemeinen ist dies jedoch zwecklos, da fehlendes Reaktionsvermögen durch regelmäßigen Alkoholgenuss nicht innerhalb einer Wochen zurückerlangt werden kann. Viel besser ist, sich psychologische Hilfe zu holen, um die Gründe für den Entzug des Führerscheins zu erörtern. Es haben sich viele Psychologen darauf spezialisiert, Menschen die zum Idiotentest müssen psychologisch zu betreuen. Hier werden die Trink- bzw. Drogengewohnheiten besprochen und auch, wenn man aufgrund einer rücksichtslosen Fahrweise oder dem generellen Missachten von Verkehrsregeln den Führerschein entzogen bekam, wird hier die Motivation zu diesem Fehlverhalten besprochen. Hier bekommt man auch konkrete Hilfe, wenn sich beim Gespräch wirklich die Diagnose Medikamentenabhängigkeit, Alkoholismus oder Drogensucht herausstellen sollte. Wer beim Idiotentest angeben kann, dass er das Problem im Vorfeld schon angegangen ist, kann durch dieses Verantwortungsbewusstsein beim Prüfer gut punkten.
Auch wenn einige Fachleute und betroffene Autofahrer meinen, dass das Bestehen oder Durchfallen einzig und allein von der Sympathie des Testers abhängt, ist dies nicht korrekt. Der Tester ist geschult und verfährt nach festgelegten Richtlinien, die einen gefahrenlosen Ablauf des Straßenverkehrs gewährleisten sollen. Aus diesem Grund sollte ein Idiotentest immer als Chance und nicht als Bestrafung wahrgenommen werden. Wer sich selbst und sein Verhalten im Straßenverkehr hinterfragt, leistet meist die beste Vorbereitung auf den Idiotentest.
Fachbücher
Im Buchhandel sind zahlreiche Fachbücher zum Thema MPU (Idiotentest) erhältlich. Diese Bücher sind eine gute Möglichkeit, sich auf die Situation in der Untersuchung einzustellen. Die meisten Bücher beinhalten vor allem Hintergrundwissen zum Idiotentest. Angefangen von den Voraussetzungen, die eine MPU notwendig machen bis hin zu Testverfahren und die Auswirkungen der einzelnen Tests auf das Gesamtergebnis. Bei einigen Fachbüchern wird erläutert, inwieweit ein so genannter Vorbereitungskurs helfen kann, die Untersuchung zu bestehen. Darüber hinaus bieten viele Bücher auch einen Fragenkatalog zur direkten Vorbereitung auf die Untersuchung. Angefangen von Wissenstests, bei denen es gezielt um die Inhalte der Fahrschule geht und die jeder Autofahrer wissen müsste bis hin zu Persönlichkeitstests, die die psychologische Eignung feststellen sollen. Auch die Problematiken, die mit der Auswertung zusammenhängen, werden in einigen Büchern erläutert.
Die Bücher sind sicherlich dazu geeignet sich soweit vorzubereiten, dass die Testverfahren und die Fragen geläufig sind. Defizite, die zum Führen eines Fahrzeugs nicht berechtigen, können jedoch auch diese Bücher nicht ausräumen. Wer generell Drogen und Alkohol konsumiert und dann Auto fährt, wird keinen Weg finden, dies zu verschleiern. Bei den Büchern, die zur Vorbereitung auf den Idiotentest angeboten werden, sollte man den gesunden Menschenverstand nicht ausschalten. Es gibt kein Buch, das das Bestehen des Tests garantieren kann, auch wenn einige Bücher dies versprechen. Da das generelle Verhalten getestet wird, kann ein Buch nicht in der Lage sein, das Verhalten nachhaltig zu ändern. Es kann jedoch Denkanstöße bieten und ein wenig den Druck der Testsituation von den Autofahrern nehmen. Mit weniger Nervosität lässt sich zum Beispiel der Reaktionstest viel leichter bestehen.
Internet
Das Internet ist eine hervorragende Quelle, um sich über den Idiotentest und die Aufgaben und Fragen zur MPU zu informieren. Zum einen gibt es hier die üblichen Testverfahren, Informationen zu den Gutachten und praktische Hilfestellungen. Darüber hinaus findet man hier auch Anbieter, die Software-Produkte zum Üben des Reaktionstests zum Download oder zum Kauf anbieten.
Der weitaus größte Teil der Informationen, die man im Internet über den Idiotentest erhält, ist jedoch dem Erfahrungsaustausch in Blogs und Foren vorbehalten. Hier treffen sich Fahrer, die bald zur MPU müssen, Fachleute, die hilfreiche Tipps geben können und Fahrer, die bereits einen Idiotentest hinter sich haben und aus der eigenen Erfahrung heraus Hilfestellungen geben können. Hier kann man zum Beispiel Verhaltensregeln während des Tests erfahren oder auch über Möglichkeiten Informationen finden, die man im Vorfeld einer MPU ergreifen kann. Diese Tipps sind jedoch im Allgemeinen mit Vorsicht zu genießen. Oftmals muss man vor allem in Forenbeiträgen zwischen den Zeilen lesen, um herauszufinden, dass sich ein Autofahrer nur während der MPU ungerecht und falsch eingeschätzt fühlt und deshalb ganz tolle Tricks und Tipps auf Lager hat. Diese Tipps nützen meist nicht viel. Auch sind kommerzielle Internetseiten zu meiden, in denen Fragenkataloge zum Idiotentest in mehreren Blöcken für viel Geld angeboten wird. Sicherlich werden im Idiotentest Fragen gestellt, doch das Personal dort ist so geschult, dass es auswendig gelernte Antworten sofort erkennt.
Tricks, die nicht wirken
Vor allem im Internet kursieren viele Tipps und Tricks, mit deren Hilfe man angeblich den Idiotentest ganz sicher besteht. Die Tatsache, dass beim ersten Test trotzdem über 60% und beim Nachtest immerhin noch 50% durchfallen, stellt diese Tricks generell in Frage. Dies beginnt schon mit den Tricks, die angeblich helfen sollen, eine Verkehrskontrolle mit Alkoholtest zu bestehen. Viele Fahrer denken, sie müssten nicht zum Test, wenn man ihnen den Alkohol nicht anmerkt und zum Beispiel nicht riecht. Daher gibt es viele Tipps, wie man die so genannte „Alkoholfahne“ vermeiden kann – selbstverständlich sind diese Tipps wirkungslos. Ebenso ist eine Tablette, die angeblich den Alkohol minimiert, nicht einsatztauglich.
Auch ist es ein Mythos, dass die Beurteilung der MPU ausschließlich abhängig ist von der Sympathie oder Antipathie des Gutachters. Wer sich den Fragen stellt, diese ehrlich beantwortet und nachweislich in der Lage ist, verantwortungsbewusst am Straßenverkehr teilzunehmen, der wird den Idiotentest bestehen. Allen anderen ist sicherlich mit Recht die Teilnahme am Straßenverkehr verwehrt. Auch die Möglichkeit der Nachschulung zum Punkteabbau kann nur bei einigen Fällen wirklich dauerhaft vor einem Idiotentest schützen. Wer chronisch gegen Verkehrsregeln verstößt oder unter Alkohol- oder Drogeneinfluss unbedingt Auto fahren muss, wird auf lange Sicht nicht um die MPU herumkommen.
Es bringt generell nichts, sich mit Tricks und kleinen Hilfen durch die MPU zu „schmuggeln“ bei den Testfragen der Psychologen geht es auch darum, ob man begriffen hat, dass man das Fehlverhalten, dass zu einem Idiotentest geführt hat, in Zukunft vermeiden muss, um berechtigt am Straßenverkehr teilnehmen zu dürfen.
Führerscheintourismus statt Idiotentest
Für viele, die durch den Idiotentest gefallen sind, ist das Ergebnis nicht hinnehmbar. Vor allem junge Autofahrer, die unter Alkohol- oder Drogeneinfluss gestoppt wurden, sehen das Problem nicht ein. Für einige ist ein Führerschein unerlässlich, sie wollen sich aber „ihr kleines Bierchen“ nicht vermiesen lassen. Seitdem es europäisch einheitliche Führerscheine gibt, hat sich der so genannte Führerscheintourismus immer mehr verbreitet. Man kann in Deutschland nicht nur mit einem deutschen Führerschein fahren – der Führerschein ist europaweit gültig.
Aus diesem Grund und vor allem, weil ein Idiotentest sehr teuer ist, entscheiden sich viele Autofahrer dazu, im Ausland erneut den Führerschein zu machen. Vor allem in Ländern, in denen die Fahrschulen erheblich günstiger sind als in Deutschland, findet man immer wieder deutsche Fahrschüler vor. Sicherlich erhält man auf diese Weise erst einmal seinen Führerschein zurück, an der Vorgehensweise ist auch nichts illegal. Die Frage, warum man seinen Führerschein verloren hat und was man glaubt, künftig anders machen zu müssen, stellen sich die meisten Autofahrer, die einen neuen Führerschein im Ausland machen, jedoch nicht.